Saison 1976/1977
Erste Amateurliga Südbaden
Im Buch "100 Jahre FFC" steht über diese Saison folgendes geschrieben:
Zur Saison 1976/77 kam wieder ein prominenter Trainer zum FFC: Georg Gawliczek. Er hatte als Aktiver bei Schalke und Kaiserslautern sich einen guten Namen gemacht und wurde dann Trainerassistent bei Sepp Herberger. Georg Gawliczek erswies sich als ein wahrer Gentleman unter den Trainern, sein Auftreten war immer tadellos, und den Geist, den er in die Mannschaft verpflanzte, konnte man nur loben. Außerdem, wie damals Bernd Oles, verfügte auch Gawliczek über eine hörenswerte Stimme, mit der er bei mancher Gelegenheit sowohl die Mannschaft wie auch alle anderen Zuhörer erfreute.
Wesentliche Änderungen in der Mannschaft hatten sich nicht ergeben. Ein wichtiger Neuzugang war freilich zu vermerken: Uli Bruder kam vom Offenburger FV zum FFC. Zu erwähnen war auch Dieter Hug, der vom FV Lörrach kam.
Wie schon im Vorjahr war auch diesmal der FV Lörrach auf dessen Platz Gastgeber beim Saisonauftakt, und der endete positiver als ein Jahr zuvor, denn der FFC gewann durch zwei Tore von Vogtmann mit 2:0. Das war übrigens die Austellung im ersten Spiel: Armbrust; Metzler, Steinwarz, Karvouniaris, Treuheit, Fus; Vogtmann, Derigs, Stobeck, Bente, Matic (ab 65. Widmann).
Es lief weiter positiv, in der ganzen Vorrunde mußte der FFC keine Niederlage einstecken und war klarer Tabellenführer. Das blieb er auch nach einer Rückrunde, in der es nur eine Niederlage gab. So wurde der FFC Meister mit einem Vorsprung von 13 Punkten vor dem SC Freiburg.
In der anschließenden Aufstiegsrunde setzte sich der FFC verlustpunktfrei gegen die Meister der Amateurligen Schwarzwald/Bodensee (Reutlingen), Württemberg (Ulm) und Nordbaden (Neckargerach) durch und stieg in die 2. Bundesliga auf.
Kader
Kaderveränderungen
Zugänge:
Ulrich Bruder (Offenburger FV)
Dieter Hug (FV Lörrach)
Heinrich Schnitzer (Waldhof Mannheim)
Jürgen Braun (Bahlinger SC)
Abgänge:
Helmut Träris (Union Solingen)
Harald Wiesler (Union Solingen)
Aufgebot
Torhüter
Karl Armbrust
29 Spiele - 0 Tore
Jürgen Braun
5 Spiele - 0 Tore
Feldspieler
Ulrich Bruder
29 Spiele - 7 Tore
Alfred Metzler
34 Spiele - 4 Tore
Dieter Steinwarz
33 Spiele - 1 Tor
Peter Karvouniaris
11 Spiele - 0 Tore
Hans Linsenmaier
5 Spiele - 0 Tore
Karl-Heinz Bente
32 Spiele - 10 Tore
Karl-Heinz Schulz
28 Spiele - 1 Tor
Dieter Derigs
31 Spiele - 10 Tore
Fritz Treuheit
20 Spiele - 1 Tor
Bernd Stobeck
25 Spiele - 6 Tore
Hans-Peter Widmann
32 Spiele - 24 Tore
Dragan Matic
24 Spiele - 9 Tore
Dieter Hug
25 Spiele - 14 Tore
Bernd Vogtmann
31 Spiele - 8 Tore
Heinrich Schnitzer
12 Spiele - 1 Tor
Rudolf Fus
10 Spiele - 0 Tore
Fahem Belhadj
1 Spiel - 0 Tore
Norbert Küchlin
1 Spiel - 0 Tore
Trainer
Georg Gawliczek
Cheftrainer
Mannschaftsbild
Meisterschaftsspiele
Vorrunde:
Spieltag 1 - 11.08.1976
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Spieltag 2 - 14.08.1976
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Spieltag 3 - 22.08.1976
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Spieltag 4 - 25.08.1976
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Spieltag 5 - 29.08.1976
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Spieltag 6 - 04.09.1976
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Spieltag 7 - 12.09.1976
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Spieltag 8 - 18.09.1976
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Spieltag 09 - 25.09.1976
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Spieltag 10 - 02.10.1976
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Spieltag 11 - 16.10.1976
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Spieltag 12 - 23.10.1976
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Spieltag 13 - 30.10.1976
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Spieltag 14 - 06.11.1976
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Spieltag 15 - 13.11.1976
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Spieltag 16 - 28.11.1976
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Spieltag 17 - 04.12.1976
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Rückrunde:
Spieltag 18 - 11.12.1976
Spieltag 19 - 02.01.1977
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Spieltag 20 - 08.01.1977
Spieltag 21 - 23.01.1977
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Spieltag 22 - 29.01.1977
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Spieltag 23 - 27.02.1977
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Spieltag 24 - 13.03.1977
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Spieltag 25 - 19.03.1977
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Spieltag 26 - 27.03.1977
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Spieltag 27 - 02.04.1977
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Spieltag 28 - 13.04.1977
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Spieltag 29 - 16.04.1977
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Spieltag 30 - 23.04.1977
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Spieltag 31 - 27.04.1977
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Spieltag 32 - 01.05.1977
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Spieltag 33 - 04.05.1977
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Spieltag 34 - 08.05.1977
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Abschlußtabelle
Aufstiegsrunde 1977
Freundschaftsspiele
22.07.1976
Freiburger FC - Röchling Völklingen 1-5
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1976 in Sexau
Freiburger FC - Westfalia Herne 2-3
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1976
FC Friedlingen - Freiburger FC 3-4
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Presseberichte
KICKER vom Mai 1977
Nach Qualifikationspunkten wäre der Freiburger FC bei der Gründung der zweiten Liga ohne Schwierigkeiten in das neue „Unterhaus“ gekommen – wäre er nur nicht just in jenem Jahr unter den Absteigern gewesen. Das Ziel, sofort wieder aufzusteigen, wurde nicht erreicht – zweimal scheiterte der traditionsreiche Club aus Südbaden, in dessen Clubzimmer der DFB-Wimpel für die Deutsche Meisterschaft von 1907 hängt.
Jetzt aber scheinen die Freiburger dem südbadischen Meistertitel mit Riesenschritten entgegenzueilen. Dank des sensationellen 3:1-Erfolges des SV Weil gegen Kuppenheim, den stärksten Verfolger, und des 1:0-Erfolges auf dem gefürchteten Pfullendorfer Boden hat der FFC jetzt einen Riesen-Punkte-Vorsprung. Und sowohl Kuppenheim, wie auch der Dritte, Lokalrivale Sport-Club Freiburg, müssen noch im Möslestadion antreten. Da darf eigentlich nichts mehr schiefgehen. Davon geht auch Rolf Jankovsky, der dynamische erste Vorsitzende des Clubs, aus. Er war es, der sich eine neue Vorstandsmannschaft zusammensuchte und mit ihr den FFC-Karren aus dem Dreck, sprich aus einer nicht gerade kleinen Verschuldung herauszog. „Wir behaupten nicht, daß wir schuldenfrei sind, aber wir können darauf verweisen, daß wir die Schulden des Vereins um ein ganz beträchtliches Maß verringert haben“, sagt Jankovsky. Und er sagt es auch ganz klar: „Wir wollen und müssen aufsteigen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben.“ Er weiß genau, daß die unglückselige Aufstiegsrunde in Baden Württemberg, die zum letzen mal ausgespielt wird, noch eine hohe Hürde vor diesem Ziel ist. Trotzdem geht die Planung beim Freiburger FC schon jetzt in Richtung Aufstieg. Man will, wenn es soweit kommt, nicht überrascht werden. Ist aber das Beispiel des BSV Schwenningen, der nicht nur sportlich, sondern auch finanziell der zweiten Liga nicht gewachsen war, nicht eine Warnung? Jankovsky hat die Entwicklung in Schwenningen verfolgt: „Wir werden diesem Beispiel sicher nicht nacheifern. Was in Schwenningen geschehen ist, betrachten wir als Lehre für uns, die es zu beherzigen gilt. Aber ich glaube die Voraussetzungen sind bei uns etwas anders. Wir wollen auf jeden Fall die Spieler, die für die zweite Liga geeignet sind, zusammenhalten und uns nur dort verstärken, wo es notwendig ist. Das werden sicher nicht viele Spieler sein, denn eine Lehre haben wir bei uns selbst aus den vergangenen Jahren gezogen und werden diese Fehler nie mehr machen: um jeden Preis Spieler zu uns holen.“ Jankovsky ist überzeugt, daß die Mannschaft sich sportlich halten kann: „Unsere Mannschaft hat zu einem großen Teil die Reife für die zweite Liga. Gerade die Spieler, die noch in Regionalligazeiten dabei waren, wie Bente, Treuheit, Steinwarz, Vogtmann oder Matic, wissen, worum es geht und wie der Hase läuft.“ Und das Publikum? Wird es mitziehen? „Ich glaube sicher, daß das erste Jahr in der zweiten Liga für uns zu einem großen Erfolg wird und ich hoffe, daß das Publikum die Leistungen von Trainer und Mannschaft dann besser honoriert als jetzt. Daß wir die Publikumsunterstützung brauchen, versteht sich. Nicht nur finanziell sondern auch für die Mannschaft. Die Freiburger Erfolge im Eishockey haben gezeigt, was mit einem Publikum zu schaffen ist, das hinter einer Mannschaft steht.“
Trainer Georg Gawliczek, den Jankovsky nach Freiburg holte, ist genau so zuversichtlich wie sein Vorsitzender. Auch er, der die zweite Liga aus eigener Trainererfahrung kennt, meint, man komme mit Verstärkungen für wenige Posten aus, um in der höheren Klasse bestehen zu können.
„Zunächst aber sind für uns die Aufstiegsspiele wichtig“, sagt der ehemalige Herberger-Assistent, der sich immer wieder darüber freut, wie seine Mannschft mitzieht. Sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld ist immer noch Karl-Heinz Bente, auch mit 34 Jahren noch ein Klassespieler und vor allem ein cleverer Spielmacher.
Wie Bente, so denken sie alle: Torhüter Karl Armbrust, vor einigen Wochen wieder zurückgekehrt und zur Zeit in glänzender Form, Uli Bruder, der noch junge Libero, der aus Offenburg kam und sich zu einem hochklassigen Mann auf diesem Posten entwickelt, der Kämpfer Alfred Metzler, Theologie-Student an der Uni Freiburg, Mittelfeld-Dauerläufer Charly Schulz, ein Eigengewächs, Dieter Derigs, der als dritte Spitze aus der Tiefe kommt oder die Deckungsaufgaben für Bente übernimmt, wenn der „Kalla“ zur Offensive pfeift, die Spitzen Dieter Hug und „Bubi“ Widmann, die gerade dabei sind, ihre Torjäger-Qualitäten wieder zu finden, ein Hansi Linsenmaier, der auf seine „alten Tage“ treu auf der Bank sitzt und voll da ist, wenn der Trainer ihn aufs Feld schickt, Karvouniaris, ein talentierter Abwehrspieler aus dem Schwarzwald, der kleine Bernd Stobeck, Fus oder die schon erwähnten Spieler, die schon in der Regionalliga spielten. Sie vor allem wünschen sich den Aufstieg und die Rückkehr in den „großen Fußball“, den sie jetzt im dritten Jahr entbehren!
Werner Kirchhofer
Badische Zeitung vom Mai 1977