Jubeljahre des Freiburger FC

90 Jahre Freiburger FC

90 Jahre FFC Titel

90 Jahre FFC 1

90 Jahre FFC 2

90 Jahre FFC 3

90 Jahre FFC 4

Badische Zeitung vom 12.09.1987:


1987 Plakat Rosenball

80 Jahre Freiburger FC

70 Jahre Freiburger FC

70 Jahre FFC Titel

Geleitworte - Grußworte - Glückwünsche


70 Jahre FFC 2

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55 Jahre Freiburger FC

Auszüge aus der Festschrift des FFC zum 55-jährigen Bestehens im Jahr 1952:

Zum Geleit

Wenn der Freiburger Fußball-Club in diesem Jahre auf ein 55-jähriges Bestehen zurückschaut, so begeht er, genau besehen, eigentlich zwei Jubiläen. Im Jahre 1897 gegründet, also 55 Jahre ohne Unterbrechung auf dem Gebiete des Sportes tätig, begeht er nachholend auch das 50-jährige Jubiläum als "Freiburger Fußball-Club", das im Jahre 1947 fällig gewesen wäre. Es hätte, wenn überhaupt eine Jubiläumsveranstaltung in großem Rahmen im Jahre 1947 möglich gewesen wäre, im Zeichen der "Fortuna" Freiburg gefeiert werden müssen; denn auf Anordnung der Besatzungsbehörde war es dem Club nach dem zweiten Weltkrieg nicht sofort erlaubt, seinen alten Namen wieder zu führen. Nun hat er seit längerer Zeit wieder zur alten Tradition und zum alten Namen zurückgefunden, unter dem er während seines 55-jährigen Bestehens im Inland wie auch im Ausland bekannt geworden ist und auch geachtet wurde.

Der Freiburger Fußball-Club ist nicht etwa nur ein Fußball spielender Verein, obschon, wie es im Zuge der Zeit liegt, der name und Rang vor allen Dingen durch das Fußballspiel bekannt und gesichert wurde. Als Allsportverein, in dem eine ganze Reihe von Sportarten ebenso ernsthaft gefördert wird wie das Fußballspiel, ist er im Laufe der Jahre in die Rolle eines Vereins hineingewachsen, der die Leibesübungen im großen und gediegenem Stile betreibt und insbesondere der Jugenderziehung seine Aufmerksamkeit schenkt. Im Rahmen des FFC wird die Jugend je nach Neigung und Veranlagung gefördert, so daß es ihr möglich ist, nicht nur als Ballspieler, sondern auch in den leichathletischen Disziplinen, als Schwimmer, als Handballer, als Boxer, im Tennis, Tischtennis oder Ringtennis zur Könnerschaft auszureifen. Wenn sich auch der FFC zwangsläufig dem Vertragsspielerwesen anschließen mußte, so werden doch die großen sportlichen Ideale, die nun einmal den Charakter des Amateurs ausmachen, in keiner Weise vernachlässigt.

In Folge einer konsequenten Führung und in der Pflege vielseitiger sportlicher Interessen, ist im Laufe von 55 Jahren der Freiburger Fußball-Club zum führenden Sportverein unserer Stadt geworden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß ein kräftiger Nachwuchs mit gesundem Ehrgeiz und eine sehr zahlreiche Anhänger- und Mitgliedschaft innerhalb unserer Stadt den Club in zukünftigen Jahrzenten weiterhin ausbauen, fördern und zu Leistungen steigern werden, die ihm, wie schon mehrmals im Laufe seiner Vergangenheit geschah, sowohl im Inland als auch im Ausland erneut zur Anerkennung und zum Ruhme verhelfen werden.

Hans Hanker
Präsident und 1. Vorsitzender


Ein bevorzugtes Haupt der Fußballfamilie

Etwas von der Romantik Ihrer Heimatstadt umrankt auch die Geschichte des Freiburger Fußball-Clubs e. V., liebe Freiburger Freunde. Sie zählen zu den bevorzugsten Häuptern unserer heute so großen Fußballfamilie. Ihr Name ist für immer mit der Zeit verbunden, als unser Sport ganz jung war, als die Ideale noch ganz rein in den Herzen brannten.

Aber auch etwas von der lebensfrohen Tüchtigkeit und etwas von der geistigen Spannweite Ihrer Vaterstadt ist in Ihren Reihen lebendig geblieben. Sie prägt heute wie damals vor 55 Jahren den Geist Ihres Vereins und Ihre menschliche Verbindung untereinander. Darum ist die Sache des Sports bei Ihnen in guten Händen. Sie werden über allem Streben nach Leistung und technischer Vollendung nie in die Gefahr kommen, im Sport das Beste, was er zu geben hat, versuchen wird zu erwerben, um es so ganz zu besitzen: Ihren Freiburger Fußball-Club.

Deutscher Fußball-Bund e. V.
Dr. P. J. Bauwens
1. Vorsitzender


Traditionsreicher Name

In diesen Tagen feiert einer der ältesten Vereine, der Freiburger Fußball-Club e. V., sein 55-jähriges Bestehen. Dre FFC ist einer unserer traditionsreichsten Vereine aus der Pionierzeit unseres Fußballsportes, der bereits im Jahre 1907 Süddeutscher und Deutscher Meister wurde. Spieler mit Klangvollen Namen standen in seinen Reihen. Kameradschaft und Jugendarbeit wurden von je durch den FFC gefördert.

Anläßlich des stolzen Jubiläums übermittle ich dem Freiburger-Fußball-Club e. V. im Namen unseres Verbandes die herzlichsten Glückwünsche und für die Zukunft eine gute Entwicklung seines Vereinslebens.

Süddeutscher Fußballverband e. V.
Hans Huber
1. Vorsitzender


Dem ersten Pionier

Im ehemaligen Gymnasium in der Bertoldstraße stand die Wiege des Freiburger Fußballs. Dort wurde im Jahre 1893 auf Veranlassung des sportbegeisterten Turnlehrers Heinrich Rösch der FVFG gegründet. Namen wie Schottelius, Liefmann, Karding, Hoek leuchten aus jenen Tage zu uns herüber. Die große Begeisterung für den damals in der Öffentlichkeit keinerlei Anklang findenden neuen Sport beseelte die Träger jener Namen auch während des akademischen Studiums. Sie hoben zusammen mit dem von der Oberrealschule kommenden Felix Hunn den FFC aus der Taufe. Ein vorbildlicher Geist der Zusammengehörigkeit und Opferberitschaft muß das kleine Häuflein durchdrungen haben, denn schon im ersten Jahr seines Bestehens, errang der FFC die Süddeutsche Meisterschaft.

Mühlhausen, Straßburg, Freiburg - so hieß damals das Dreigestirn am oberrheinischen Fußballhimmel. Dem FFC war es beschieden, im Gange der Entwicklung den beiden anderen den Rang abzulaufen. Die Deutsche Meisterschaft von 1907 davon bereits Zeugnis ab.

Seit jenen ersten Tagen steht der FFC in unserer Südwestecke auf Vorposten, er schlägt die Brücke hinüber zur Schweiz und gilt dort lange Jahre als erster Repräsentant des deutschenFußballs. Dank seiner bewährten Tradition hat er durch alle Wirren und Fährnisse hindurch seinen Platz an der Sonne behauptet. In unserer engeren Heimat am Oberrhein ist er Vorbild geworden für alle, die nach ihm kamen. Sein befruchtetes Wirken strahlt auch bis in die heutigen Tage.

Mit berechtigtem Stolz und dankbarer Anerkennung darf die junge Generation auf diese Vergangenheit zurückblicken. Möge es ihr vergönnt sein, den hohen Wert der Tradition zu erkennen, möge sie das übernommene Erbe mit Würde und Anstand verwalten und möge sie in sich den alten FFC-Geist wachhalten, der zu jenen Taten und Erfolgen geführt hat.

Der Südbadische Fußballverband entbietet seinem ersten Pionier die besten Glückwünsche und zollt ihm Dank und Anerkennung für die im Dienste unseres Sportes und unserer Jugend vollbrachte Arbeit.

Südbadischer Fußballverband e. V.
Dr. J. Glaser


Die Glückwünsche der Stadtverwaltung

Die Freiburger Stadtverwaltung wünscht dem FFC anläßlich seines 55-jährigen Bestehens sportliche Erfolge zum Ansehen des Vereins, aber auch zum Ansehen der Stadt Freiburg im Breisgau, mit der die Geschichte des weitbekannten und geschätzten Fußballclubs verbunden ist.

Freiburg ist eine sportbegeisterte Stadt. Möge diese günstige Atmosphäre im Zusammenwirken mit der Tüchtigkeit der aktiven Clubmannschaft und der idealen Bereitschaft ihrer Gönner die Erfolge in der Zukunft verbürgen!

Dr. W. Hoffmann
Oberbürgermeister der Stadt Freiburg i. Br.


Artikel im KICKER vom 11.08.1952

55 Jahre FFC

40 Jahre Freiburger FC

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Freiburger FC veröffentlichte die Freiburger Zeitung am 13.12.1937 folgenden Artikel:

40 Jahre FFC Titel

Eigentlich müsste man sagen, bei den Geburtstagskindern, denn es waren viele von den "Alten" da, die den FFC mit aus der Wiege gehoben haben, als man sich am Samstagabend in froher Gemeinschaft im Casino versammelte, um diesen 40. Geburtstag in würdiger Weise zu begehen. Mitglieder und Gäste waren in Hülle und Fülle vertreten, daß der geräumige Saal die Menge kaum fassen konnte. Alte Sportskameraden von früher, die einst gemeinsam manchen harten Strauß auf dem Rasen und daneben gegen Bürokratismus ausgefochten haben, trafen sich wieder und tauschten Erinnerungen aus der "guten, alten Zeit" aus, in der unser FFC noch ein bescheidenes kleines Pflänzchen war, das gehegt und gepflegt werden musste.

Daß dieser Festtag nicht nur in Freiburg Widerhall gefunden hatte, bewiesen die zahlreichen Glüchwünsche, die ihm die Gäste des Auslandes und ausländische Sportskameraden in großer Zahl dargebracht hatten. Aus allen großen Städten des Reiches und von allen namhaften Vereinen waren Glückwümsche eingegangen, daneben noch eine ganze Fülle aus Mitteleuropa: Prager, Wiener, Budapester und Schweizer Sportvereine hatten des Freiburger Fußballclubs gedacht und brachten ihre sportkameradschaftliche Verbundenheit zum Ausdruck.

Unter den anwesenden Gästen sah man die Vertreter der Partei, der Stadt, der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes, weiter den Generalsekretär der FIFA, Dr. Ivo Schricker, den Kreisführer des DRK, Held, Kameraden des FC Basel und Nordstern Basel und des Karlsruher Fußballvereins.

Der Vorsitzende Dr. Villinger hieß die Gäste und Vereinsmitglieder zu Beginn des Abends herzlich willkommen und wünschte allen recht frohe Stunden. Der zweite Vorsitzende, Fritz Hölzle, gab in seinen Ausführungen einen kurzen Abriß der Vereinsgeschichte, in dem er in launiger Weise von vielen schönen Stunden im Kreise der alten und jungen Sportler zu erzählen wußte. Er erinnerte an jene Zeit, in der Freiburgs Fußball seine ersten "Gehversuche" machte, und sich trotz aller Anfeindungen bemühte, zuerst an der Dreisam, später auf dem alten Exerzierplatz, den schönen Sport volkstümlich zu machen. Höhen und Tiefen hat es in der bewegten Vereinsgeschichte genug gegeben, ehe man so dastand, wie der Verein heute in der Öffentlichkeit bekannt ist. Bemerkenswert ist im übrigen, daß der FFC im Jahre 1922 neben dem 1. FC Nürnberg in Süddeutschland der an Mitgliedern stärkste Sportverein war. Wir wünschen dem FFC, daß er heute, im Zeitalter der Leibesübungen, diesen guten Ruf bald wieder erringt.

Fritz Hölzle brachte wieder den Dank an alle zum Ausdruck, die dem Verein während der 40 Jahre - aber auch noch nicht so lange - die Treue gehalten haben. Seine Rede klang aus in einem freudigen Bekenntnis zum deutschen Sport und zur Kameradschaft.

In der anschließenden Ehrung verdienter Mitglieder wurden zahlreiche Vereinskameraden mit der silbernen und goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Außerdem wurden die Mitglieder Pofessor Glaser, Karl Kopp und Hans Fuchs zu Ehrenmitgliedern ernannt und der unermüdliche Hugo Mandler zum Ehrenspielführer.

Die eifrige Handballabteilung des Clubs erhielt für ihre Erfolge das "Leistungsabzeichen des Deutschen Reichsbundes" für Leibesübungen in Bronze.
Professor Hunn brachte danach den Dank der geehrten zum Ausdruck und überreichte dem Vorsitzenden Dr. Villinger die goldene Ehrennadel des Vereins. Er betonte, daß Kameradschaft, Einigkeit und Treue stets die Fundamente des FFC gewesen seien, und er den Verein als sein zweites Vaterhaus betrachten dürfe. "Wir wollen". so schloß er, "stets in Dankbarkeit unseres FFC gedenken, der uns so viel Liebes und Gutes erwiesen hat."

Der Vertreter des FC Basel, Dr. Ibach, brachte die Glückwünsche seines Clubs zum Ausdruck und überreichte dem Verein als Geburtstagsgeschenk eine schöne Basler Zinnkanne. Er schloß mit dem Wunsche, daß jene alten, schönen Zusammenkünfte, wie man sie früher gepflegt habe, auch heute wieder stärker aufleben möchten.
Kreisführer Held, der die Glückwünsche des DRK überbrachte, betonte, daß der FFC ein Teil unserer deutschen Volksgemeinschaft geworden sei.

Zwischen all den frohen Reden, war auch für die Unterhaltung gesorgt worden, die zum Teil Kräfte des FFC, zum Teil die Künstler des Casinos und andere Gäste bestritten. Frl. Ringwald, Frau Riede und Fritz Niedermayer erfreuten die Festgemeinde mit Gesang und fanden viel Beifall. Die Frauenabteilung brachte orginelle Freiübungen. Die musikalische Unterhaltung bestritt die Hauskapelle des Casinos. Eine frohe Gemeinschaft hatte sich zusammengefunden, die sich zum Schluß noch die Zeit mit Tanz vertrieb und der es sichtlich schwer fiel, den schönen Festabend zu verlassen.

Die verdienten Mitglieder

Das silberne Ehrenzeichen erhielten:

Hackel, Georg; Koch, Jakob; Feierling, Adilf; Feierling, Karl; Meurer, Heinrich; Bertel, Martin; Frau Schandelmayer; Max, Willy; Sutter, Karl; Puffer; Ritter; Ill; Heizmann; Krumpholz; Krapf; Paulus; Wandres, Rudolf; Enz, Franz; Himmighoffen, Fred; Büchner, Hans; Koßmann; Roser; Siegel; Höß Erwin; Gallasch, Walter; Held, Rudolf; Bär, Bruno; Röder, Emil; Schoppmeier; Zeh, Walter; Tröhler, Rudolf; Keller, Franz; Indlekofer, Georg; Brudermüller, Otto; Streck, Erwin; Müller, Anton; Ruppf, Willi; Hobaw, Karl; Schleinzer, Eberhard; Renk, Ernst.

Das goldene Ehrenzeichen erhielten:

Dr. Villinger; Figu, Anton; Bertsch, Fritz; Gütermann, Paul; Heim, Hans; Dr. Helbling; Hensler, Friedrich; Klay, Horst; Koch, Julius; Kurz, Wilhelm; Mors, Roderich; Müller, Josef; Opderheck; Dr. Berg; Ehinger, Hermann; Walch, Paul; Bodenweber, Hermann; Mechling, Heinrich; Fieger, Alferd; Seiler, Hans; Rö?; Kassel, Arthur; Eberhard, Max, Skrebba, Hans; Sutter, Anton; Schulz, Heinrich; Müller, Hugo; Heck, Oskar; Keller, Karl; Lehmann, Otto; Zeltner, Walter, Däschner; Mandler, Hugo; Zimmermann, Max.

Zu Ehrenmitglieder wurden ernannt:

Fuchs, Hans; Prof. Dr. Glaser; Kopp, Karl.

Ehrenspielführer:

Mandler, Hugo

25 Jahre Freiburger FC

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Freiburger FC veröffentlichte die Freiburger Zeitung am 18.09.1922 folgenden Artikel:

Das Silberjubiläum des FFC

Heil Dir, Du Jubilar, zu Deinem Geburtstag! 25 Jahre hast Du Dein Schifflein durch die Fluten geführt. 25 Jahre führst Du deinen stolzen Namen, der heute weit bis über das Meer bekannt ist. Neben heiteren Jahren sind Dir die sorgenvollen nicht erspart geblieben. Trotz allem stehst Du heute prächtiger denn je da. Möge ein weiteres Vierteljahrhundert folgen, möge der Geist, den Du Deinen Mitgliedern einimpfst, auch für fernere Zeiten ihnen innewohnen, dann bangt uns nicht um Deine Zukunft! Vivant sequentes!

Die Freude, gleichzeitig mit der Platzweihe das Jubiläumsfest zu feiern, sollte nicht in Erfüllung gehen. Nachdem am Freitag abend Stunde auf Stunde der Regen niederrann, entschloß sich abends der Vorstand, die Einweihung des Stadions zu verschieben. Ein schwerer Schritt war getan, aber es war besser so, denn für die neue Platzanlage und auch für die Zuschauer war die Verschiebung notwendig. Die Veranstaltungen am Samstag und am Sonntag abend fanden statt gingen vor dichtgefüllten Häusern vor sich.

Merkwürdig - um die Zeit, da der Vorstand seinen Beschluß zur Verschiebung fällte, stieg von Stunde zu Stunde das Barometer und am Samstag Morgen strahlte der Himmel im vollem Glanze auf die Stadt hernieder. Das tat weh, aber die roten Zettel "verschoben" prangten trotzig an den Anschlagsäulen und von Mund zu Mund tönte nur das eine Wort: verschoben. Schade drum, sagte man, aber wo man hinhorchte, hörte man nur eine Stimme: Es ist besser für den Platz, daß man ihn schont. Am Samstag nachmittag trafen sich auf dem alten FFC-Platz, der nun in diesen Tage die Zuflucht bildete, die Hockeyabteilung des Jubilars und eine kombinierte Mannschaft des FHC und der FTH 20. In der Tat spielte die FFC-Elf so begeistert Ihr Spiel, daß sie trotz Ersatzes jene gute Kombinationsmannschaft mit 3:2 meisterte. Es war wirklich eine Freude, wie jeder von Ihnen zum Ehrenfest Gutes herbeitragen wollte. Die Gästeelf bestand aus alten, erfahrenen Spielern. Wir möchten nicht verfehlen, festzustellen, daß die Hockeyabteilung des FFC in den letzten Zeiten einen ungeahnten Aufschwung nahm und auf dem besten Wege ist, den anderen hockeybetreibenden Vereinen der schärfste Konkurrent zu werden. Strahlender Sonnenschein begleitete das gutbesuchte Propagandaspiel.

Am Abend trafen sich die FFC-Mitglieder zu einem gemütlichen Herrenabend im Feierlingsaal. Kopf an Kopf füllte den Saal und als Herr Spath den Vortragsteil einleitete, lag schon beste Stimmung auf allen Gemütern. Heitere und ernste Darbietungen erfreuten jedermann. Herr Dornbusch aber erntete neben Herr Koch mit seinem Röllchenepilog den stärksten Beifall. Ein "Faßbinder-Lied" erhielt wiederum den tosendsten Beifall. Aber nicht nur die heitere oder ernste Muse kamen zu Ihrem Recht, sondern auch Reden führender Männer in der deutschen Fußballbewegung und solcher von Stadt und Land verkürzten die Zeit. Herr Stadtrat Bea sprach im Namen der Stadt, Herr Prof. Heffner und Flarbarth für den Deutschen resp. Süddeutschen Fußballbund. Speziell Herr Flarbarths Rede war kernig und echt deutlich. Begeistert auch erlangten die Worte des Präsidenten des FC Basel, der dem Freiburger Verein eine Schenkung von 30 000 M. machte für die Neuplatzanlage. Herr Prof. Schmidt dankte allen Vorrednern, zu denen sich noch Herr Wagner aus Berlin-Pankow gesellte, aufs herzlichste, und als man das Deutschlandlied anstimmte, da erdröhnte laut der weite Saal und in dieser Stunde standen deutsche Männer zusammen, treue Freunde aus allen Landesteilen, um Ihrem Verein den Glückwunsch zu übermitteln. Erhebende treue Freundesworte waren gesprochen worden und aus allem merkte man, wie hoch der FFC auswärts im Ansehen steht. Zahlreiche Glückwunschtelegramme wurden verlesen, auch sie bewiesen das eben besagte. Gemeinschaftliche Lieder ließen die Stimmung bis zum Schluß nie vergehen und man muß schon sagen, daß auch diesmal der Jubilar einen glänzenden Herrenabend arrangiert hatte. Den Herren Koch, Spath, Dornbusch, Edelmann und den übrigen getreuen Mithelfern gebührt ein besonderes Lob. Allzuschnell vergingen die Stunden im Kreise der Kameraden.

Der Sonntag

Wie am Nachmittag des Samstags, so am Sonntag das Wetter. Es hätte keinen schöneren Tag zur Einweihung geben können - doch was geschehen war, war geschehen. Schon früh war das neue Stadion das Ziel vieler Wanderlustiger und den ganzen Tag über strömten die Mengen hin zum Sportplatz. Vormittags um 10 Uhr begegneten sich die AH vom FC Basel und die des FFC. Die schweizer Gäste gewannen 3:2 und hatten besonders im Sturm glänzende Spieler, die der Freiburger Verteidigung das Leben schwer machten. Zum großen ganzen aber war das Spiel gleichmäßig verteilt und hätte auch umgekehrt lauten können. Die Schweizer bewiesen sich als sympatische Elf, die auch jetzt schon in älteren Semestern stehend, teilweise vorzuglichen Fußball vorführt. Mögen die lieben Leutchen aus der Basler Stadt bald wiederkehren!

Nachdem am Vormittag sich die Ältesten des Jubilars gezeigt hatten, betraten am Nachmittag die Jüngsten den alten FFC-Platz. Die Herwig-Mannschaft konnte ihren alten Gegner, die bekannten Sportclub-Henger-Schüler, mit 5:0 meistern! Hunderte von Zuschauern bewiesen ihr Interesse für dieses Spiel - das war sehr erfreulich und sie wurden alle auf das angenehmste befriedigt. Die Herwig-Spieler zeigten besonders in der zweiten Halbzeit ganu Vorzügliches, ihr Veerständnis für das Fußballspiel ist weit gediehen. Von Mamm zu Mann wandert der Ball, und zeitweise war der Gegner außerstande, Widerstand zu leisten. Sportclub lieferteebenfalls ein famoses Spiel, so daß das Publikum öfters in regen Beifall ausbrach. Das nenne ich ein echtes Fußball-Probagandaspiel. Die Herwig-Spieler wollten aber auch ihrerseits ihrem Verein ein Geschenk überreichen und dieses Ergebnis für sie und ihren Mannschaftsleiter das schönste Geschenk.

Am Abend riefen die Fanfaren zum Festbankett in den Sälen der Harmonie. Ein anderes Bild wie am Samstagabend! Festgeschmückt prangte der Saal, leuchtende elektrische Lämpchen umrahmten in seinen Farben das stolze Wappen des Jubilars. Festgeputzt die Menge und wieder Kopf an Kopf in beängstigender Enge. Der Abend galt der Allgemeinheit. Nachdem der Orchesterverein seine Weisen hatte ertönen lassen, sang Frl. Wunderlich vin Rich. Strauß und solche aus dem Freischütz. Ihr Lehrer Herr Dornbusch, der nimmermüde , treue FFC-Anhänger, war der Sängerin ein guter Begleiter. Ein Prolog, gesprochen von Herrn Edelmann, verfasst von W. K. Marcard, leitete zum Hauptwerk des Abends, zu den platischen Darstellungen, hin.

Dann aber verdunkelte sich das Licht des Saales und Plastiken, nach bekannten Meistern und eigenen Motiven boten sich dem Auge. Schreiber dieses kann über die Wirkung dieser Gruppen nicht urteilen, da diese Bilder seinen eigenen Ideen entstammen und er kein Urteil fällen möchte. Vielleicht übergibt ein Anderer eine Kritik zu diesen Bildern. Dem Beifallsklatschen nach aber zu urteilen, fanden sie den Gefallen der Zuschauer. Das war die Hauptsache. Mit unendlicher Mühe hatte man die Gruppen gestellt und allen, die am Werke mithalfen, gebührt herzlicher Dank. Ganz besonders den Damen und Herren der FFC-Leichtathletikabteilung. Auch die Buben seiein nicht vergessen! Dann hielt der Präsident des FFC, Herr Prof. Schmidt , seine Festansprache. Klar, deutlich und stark erklangen seine Worte im Saal. Anschließend erfolgte die Verteilung der Ehrennadeln.

Es wurden ernannt zu Ehrenmitgliedern die Herren Schottelius und Böhm, zum Ehrenspielführer Prof. Dr. Glaser, zu Ehrenspieldern Dr. Liede und Nägele.

Das Ehrenclubzeichen erhielten sämtliche Spieler der 1. Mannschaft (Klay, Röhler, Mayer, Spöri, Denzlinger, Bantle, Nickelsen, Neipp und Dold).

Eine Ehrengabe erhielten die Herren Hölzle, Laufer und Müller.

Ehrennadeln erhielten zahlreiche treue Mitglieder, wie die Herren Gardin, Hunn, Wagner, Dr. Schilling, Gebr. Burkhart, Banzhaf, Löffler, Poppen, Herrling, Müller, Lederle, Ziegenbein, Faller (Fritz), Pflügiker, Dr. Laufer, Dr. Helbling, Prof. Heffner, Flarbarth, Bensemann, Fehrenbach, Hölzle, Kapfer, Koch, Böhm, Marcard, Fr. Steiert, m. Dornbusch, Willn und Meyer. Wir möchten aber derer nicht vergessen und die besonders hier feststellen, die hervorragend an der Platzanlage mitwirkten. Es sind u. a. dies die Herren Band, Engler, Bertsch, Ostertag, Gottlob, Arnold, Sabietzer, Haase, Röhler und Langhoff.

Nach dieser Verteilung sprachen verschiedene Vertreter von hiesigen Sportvereinen. Leider rief den Schreiber die Pflicht um 11.30 Uhr ins Redaktionszimmer. Aber um 2 Uhr Nachts klingen noch immer Walzerklänge durch die Grünwälderstraße, so daß anzunehmen ist, daß Jung und Alt sich "tanzenderweise" vergnügt. Eine neue Woche brach vor zwei Stunden an, möge diese und die folgende günstigere Witterung bringen, damit der Jubilar endgültig im Oktober sein Stadion weihen kann, zum Segen unserer Jugend und unseres Vaterlandes.

Heil zum Tage, stolzer Jubilar. Wache, blühe und gedeihe!

1922 Titelblatt Festschrift